US-Aktienfonds: Vorsicht regiert

Eine aktuelle e-fundresearch-Umfrage unter den Fondsmanagern der besten US-Aktienfonds ergab: Die weitere Entwicklung der amerikanischen Börsen wird sehr, sehr skeptisch betrachtet. Die Fonds wurden nach der Sharpe Ratio der letzten fünf Jahre gereit. Funds | 12.10.2003 13:21 Uhr
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Der Merrill Lynch US Focused Value Fund wies dabei die beste risikoadjustierte Performance über die letzten fünf Jahre auf. In den Jahren 1998/99 war dieser Fonds stark in Technologie investiert, seit damals ist die Korrelation mit US-Value Titeln aber enorm hoch. „Der US Focused Value ist auch kein expliziter Value-Fonds, sondern ein Best-Ideas-Produkt mit einem konzentrierten Portfolio aus 35-50 unterbewerteten US-Aktien“, so Fondsmanager Bob Martorelli. Aktuell verringert Martorelli den Anteil zyklischer Werte in seinem Portfolio, da in einem Umfeld wirtschaftlicher Stabilisierung defensiven Werten der Vorzug gegeben werden sollte. Übergewichtet hat Martorelli aktuell Sektoren wie Konsumgüter und Energie, dagegen meidet er Healthcare und Finanzwerte.

Wie im Jahr 2000: "Höchststände werden ignoriert"

Noch vorsichtiger gibt sich David Winters vom FTIF - Franklin Mutual Beacon, welcher einen Deep-Value-Ansatz verfolgt und  im Extremfall, wie etwa zur Zeit, bis zu 30 Prozent Liquidität halten darf: „Wir möchten die derzeitige Euphorie vieler Marktteilnehmer nicht voreilig teilen. Die Bewertungen liegen wieder nahe an historischen Höchstständen und werden fast im gleichen Ausmaß ignoriert wie vor der dreijährigen Baisse, die im März 2000 begann. Zweitens beruht die Marktrally auf den Erwartungen auf eine umfassende Konjunkturerholung, aber in den Gesprächen mit den Management-Teams der Unternehmen, hören wir nichts davon. Wir bleiben deshalb vorsichtig“, so Winters weiter.

Walzak: Rezession vorbei, Aufschwung eingepreist 

Der viertplazierte Vontobel US Value Equity, konnte sich vor allem durch seine strikte Value-Ausrichtung in den letzten drei Jahren sehr gut halten. Für den Fondsmanager Edwin Walzak haben nun aber viele interessante Unternehmen ihr Preisziel erreicht, weshalb er derzeit auch knapp acht Prozent Liquidität hält. „Die Rezession ist vorbei aber der Aufschwung ist schon eingepreist“, so Walzak. Kurzfristig könnte die hohe Liquidität der Geldmarktfonds noch für Momentum sorgen, langfristig sei der US-Markt aber fair bewertet. Im Finanzsektor seien die Chancen relativ gesehen noch am Besten.

Jennison Associates sticht positiv hervor

Optimistischer sieht Mark G. DeFranco von Jennison Associates und Fondsmanager des von Oppenheim Prumerica aufgelegten WIP US Value und WIP US Aggressive Growth Fund in die Zukunft: „Wir sind überzeugt, dass die besser werdenden Unternehmensgewinne sich in höheren Investitionen und schlussendlich einer nachhaltigen US-Konjunkturerholung niederschlagen werden. Besonders der Technologiesektor scheint vor diesem Hintergrund interessant”, so DeFranco weiter. 

ING Aetus: Kein nachhaltiger US-Wirtschaftsaufschwung

Der Manager Winfried Hutmann vom US-Aktien-Spezialisten ING Aeltus verwaltet den FT Amerika Dynamik Fonds. Er teilt die Mehrheitsmeinung: „In den USA ist noch nicht von einem selbstragenden Wirtschaftsaufschwung die Rede. Entscheidend hierfür wird sein, ob neben dem Konsum der privaten Haushalte und des Staates auch die Investitionen der Unternehmen anspringen werden.“ Auch die hohen Bewertungen bereiten ihm Kopfschmerzen: „Aufgrund ihrer noch immer recht hohen Bewertungen rechnen wir an den US-Börsen bis zum Jahresende lediglich mit einer Seitwärtsbewegung bei leicht positiver Tendenz.“

John Carey: "Wir bleiben vorsichtig"

Auch der zweitgrößte in Österreich zum Vertrieb zugelassenen US-Aktienfonds stößt in das gleiche Horn: "Trotz unseres zunehmenden Optimismus bezüglich der zugrunde liegenden Wirtschaftslage sind wir vorsichtig bei aktuellen Einschätzungen des Marktes, welche die Fundamentaldaten zu überflügeln scheinen. Dies ist am Ehesten erkennbar bei Technologie-, Rohstoff- und Industrie-Aktien", so John Carey vom Pioneer Value Fund.

Schlussendlich sollte man sich vor dem Hintergrund des vorherrschenden Pessimismus aber vielleicht an die Aussage André Kostolany´s erinnern: Die Masse liegt immer falsch…


Datenquelle: Lipper


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