Klein aber oho

Nanotechnologie befasst sich mit kleinsten Strukturen im Bereich atomarer Größen. Dass man damit auch viel Geld verdienen kann, hat sich aber noch nicht allzu weit herumgesprochen: Der Activest Nano Tech von Thiemo Lang gehörte letztes Jahr mit über 54 Prozent aber bereits zu den Top-Technologiefonds weltweit. Funds | 11.01.2004 22:22 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Unter dem Begriff Nanotechnologie können sich noch die wenigsten Anleger etwas vorstellen. Er umfasst ein weites Spektrum, das vom Energie- über den Technologie- bis hin zu Biotechnologie-Bereich reicht. Generell beschäftigt sich die Nanotechnologie mit der  Analyse und Herstellung von kleinsten Strukturen. „Eigentlich gehört das in den Bereich der Materialwissenschaften“, so Thiemo Lang, Fondsmanager des weltweit ersten Investmentfonds auf diesem Gebiet.

Anwendungsbereich schier unbegrenzt

Die Anwendungen der Nanotechnologie sind vielfältig, denn Sie eröffnet die Möglichkeit, elementare Bausteine (Atome, Moleküle) gezielt zu verändern und so die Eigenschaften von Materialien positiv zu beeinflussen.: „Es reicht von kratzfesten Lacken, zu schmutz- und wärmeabweisenden Fenstern, extrem feste Metallen für Militärs, flexible Solarzellen und Displays aller Art, Transistoren für Computer, magnetische Speicher über Schadstofffilterung bis hin zu Mikro-Brennstoffzellen“, so der Experte.

Marktschätzungen aber wenig hilfreich

Vor dem Hintergrund findet es Lang aber wenig hilfreich oder gar irreführend, wenn gewisse Organisationen und Medien sich geradezu überbieten wollen bei der Prognostizierung des sogenannten Nanotech-Marktes. So schätzt etwa die National Science Foundation (USA) den "Nanotech-Markt" im Jahre 2010 auf $1 Billion. “Es gibt jedoch nicht DEN Nanotech-Markt, sondern nur die unterschiedlichsten Teilmärkte mit den unterschiedlichsten Marktdynamiken und Ausprägungen. Darüber hinaus beinhalten diese Zahlen in der Regel den Markt des entsprechenden Endproduktes“, kritisiert der Fondsmanager. Beispiel: Schon heute können gewisse Produkte zum Teil nur noch wegen ihres Nanotechinhaltes verkauft werden - wie die Schreib-/Leseköpfe heutiger Festplattenspeicher.

Activest Nano Tech: Schwere Geburt

Der am 4.11.2002 gestartete Activest Lux Nano Tech musste zunächst aber mit ordentlichem Gegenwind fertig werden: „Der Start war natürlich schwierig, zum Beginn hatten wir nur 300.000 Euro an Fremdgeldern und der Fonds wurde regelrecht durchgefüttert“, verrät Lang. In München war man sich aber der Vorreiterrolle durchaus bewusst und hielt trotz heftiger interner und externer Kritik am Fonds fest. „Nach mittlerweile 14 Monaten stehen wir aber bei 18 Millionen Euro an Fondsvolumen und sind entsprechend froh über unseren mutigen Schritt“, gibt sich Lang erfreut.

Verwaltet wird der Fonds neben dem hauptverantwortlichen Manager Thiemo Lang von drei Technologieanalysten und einem Biotechnologie-Experten. Lang selbst ist ausgebildeter Elektroingenieur und hat auf dem Gebiet der Mikro-Optik promoviert (siehe Lebenslauf unten).

Performance durch stärkeren Fokus verbessert

Das Spezialwissen des Teams hat sich auch bereits in der Performance niedergeschlagen: Seit Auflage im November 2002 konnte man die Benchmark, den MSCI World IT, um 34 Prozent schlagen (siehe Chart). Im letzten Jahr etwa erzielte der Activest-Fonds 54 Prozent an Performance, der Index dagegen nur 23. Seit Mitte 2003 zieht die Performance sogar noch weiter an: „Wir sind jetzt fokussierter und investieren stärker in den Bereich der spezialisierten Nanotech-Firmen“, erklärt der Fondsmanager. Die meisten Technologiefonds konnten deswegen seit Auflage auch geschlagen werden.

Die größten Positionen

Aktuell ist Lang zu 72 Prozent im Technologiebereich und zu je sechs Prozent im Energie und Biotech-Sektor investiert. Die größten Positionen sind Veeco Instruments, Weltmarktführer bei hochauflösenden Analysetools, Varian und Applied Film. „Veeco etwa ermöglicht es uns erst in die Welt der Nanotechnologie zu blicken. Ohne deren Vergrößerungstools wäre uns das vorenthalten“, begründet er seine Core-Holding.

2004: "Hier ist noch viel Luft drin"

Aber auch das neue Jahr startet Lang gut: „Bis jetzt haben wir schon 6 Prozent erzielt“, zeigt er sich erfreut. Auch die weiteren Aussichten sind positiv: „Der Sektor ist generell noch nicht teuer“, meint Lang. Auch Hans Leitner, Technologiefondsmanager bei der österreichischen ERSTE Sparinvest ist dieser Meinung: „Hier ist trotz der Anstiege noch viel Luft drin. Bis jetzt ist noch kein großer Investor auf den Zug aufgesprungen“, prognostiziert er.  

Datenquelle: Lipper / Performancezahlen per 7.1.2003


Über die Person:
Dr. Thiemo Lang studierte Elektrotechnik an der Universität Stuttgart und war 1992 und 1993  an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne im Rahmen eines EG-Forschungsprojektes im Bereich optischer Sensorik tätig. Von Juli 1993 bis August 1998 war er, finanziert durch zwei EG-Stipendien, am Institut National Polytechnique de Grenoble beschäftigt. Während dieser Zeit fertigte er seine Promotion auf dem Gebiet integriert optischer Schaltungen für Anwendungen in der optischen Telekommunikation und Mikrosensorik an. Anschließend arbeitete Dr. Lang bis November 1999 bei Siemens in München im Unternehmensbereich Informations- und Kommunikationsnetzwerke (ICN). Er befasste sich hierbei mit der Beurteilung und dem Entwurf neuer optischer Technologien für ihren Einsatz in modernen Glasfaser-Telekommunikationssystemen. Im Dezember 1999 trat Dr. Thiemo Lang in die Allfonds BKG Asset Management GmbH in den Bereich Buy-Side-Research als verantwortlicher Analyst für den Bereich Technologie ein. Im Zuge der Zusammenlegung mit Activest ist er seit 1. Januar 2001 bei der Activest Investmentgesellschaft mbH mit Aufgabenschwerpunkt Unternehmensanalyse für die Branche Technologie in Performanceverantwortung tätig.


Das gesamte Interview mit Thiemo Lang finden Sie als Audio-File im Infocenter. 

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