Internet-Aktien erleben momentan ihr Comeback. Davon profitieren vor allem Fonds mit diesem Anlageschwerpunkt. Die mittlerweile sehr übersichtliche Peer-Group zeichnet sich aber besonders durch ihre Heterogenität aus: Im letzten Jahr erzielte der besten Fonds (H&A Lux DAC Internet Fonds) beachtliche 128,8 Prozent an Performance, der schlechteste (Oppenheim Topic Asian Internet) immerhin noch 12,6 Prozent. Eine genaue Analyse und Auswahl der einzelnen Fonds scheint hier also besonders wichtig um sein Veranlagungsergebnis zu optimieren.
H&A Lux DAC Internet über alle Zeiträume vorn
Seit Start des zuletzt aufgelegten UniSector: Internet im Oktober 2002, zeigt sich folgendes Bild (siehe Chart): Auf Platz eins liegt Alfred Maydorn mit seinem H&A Lux DAC Internet Fonds, der 127 Prozent seit damals zulegen konnte. Dann folgt Hans Leitner mit dem Espa Stock Internet-Infra (+105 Prozent) vor dem Nordinternet von Volker Kuhnwaldt (+85 Prozent). Verglichen mit dem MSCI World Information Technology Index mit +48 Prozent, zeigt sich hier deutlich die überdurchschnittliche Erholung des Sektors. Am wenigsten Freude bereitete den Anlegern dagegen der Oppenheim Topic Asian Internet mit nur 16 Prozent Ertrag, dann folgt der Deka-Internet mit 28 Prozent.
Maydorn rechnet mit Rückschlägen
Auch dieses Jahr bleibt das Bild nahezu unverändert: Mit schon fast 18 Prozent Ertrag seit 31.12.2003 liegt Maydorn klar an der Spitze, gefolgt von Hans Leitner mit 13 Prozent. „Wie ich im letzten Jahr prognostiziert habe, war der Januar ein Spitzenmonat. Das Vertrauen in das Internet ist aufgrund der guten Quartalszahlen zurückgekehrt und die hohe Liquidität zu Jahresbeginn hat den Rest erledigt“, freut sich Maydorn. „Ab jetzt wird es aber schwieriger, ich erwarte eine Konsolidierung des Sektors da die Gefahr eines Lochs besteht“, warnt er. Mit einem großen Krach rechnet er aber nicht: „Ich habe mein Portfolio jetzt von 55 auf 70 Titeln erweitert und bin breit genug aufgestellt“, erklärt er seine Strategie. Aktuell sind nur noch 45 Prozent des Fondsvolumens in den USA investiert, Deutschland macht 26 Prozent aus und Asien 13. Die Mega-Trends 2004 sind für ihn: Südkoreanische IT-Aktien, der gesamte Wireless-Sektor und Nano-Tech.
Leitner optimistischer
Hans Leitner setzt unverändert auf den Bereich Internet Security: „Die Bilanzen dieser Firmen sehen schon sehr gut aus und die geringen Marktkapitalisierungen lassen immer noch genügend Raum für Kurssteigerungen“. Seine regionale Ausrichtung ist US-lastiger: „Aktuell habe ich 84 Prozent in den USA investiert, 14 Prozent in Hong Kong und Südkorea bzw. zwei Prozent in Europa“, schildert er. Überhaupt gibt er sich optimistischer als Maydorn: „Wenn man bedenkt, dass die Quartalszahlen der meisten Unternehmen die Erwartungen zuletzt deutlich übertreffen konnten, waren die Kursanstiege relativ gering“, ortet er Potential.
Schlussendlich sollten Anleger trotz der Gewinne in der letzten Zeit nicht auf das längerfristige Bild vergessen: Der MSCI World IT liegt heute trotzdem noch ganze 73 Prozent unter seinem Stand im September 2000.
Datenquelle: Lipper / Performancedaten per 28.1.2004 in Euro