Die Liste der Gewinner und Verlierer im Mai liest sich wie die umgekehrte Reihenfolge des Fonds-Rankings in April (siehe „Die besten und schlechtesten Fonds im April“ vom 6.5.2004). Denn während Gold-Fonds zuletzt stark verloren haben, liegen diese nun ganz vorne (siehe Tabelle). Die in den Vormonaten so gefragten japanischen Small-Cap-Produkte verloren dagegen mit über -10 Prozent stark. Untersucht wurden dabei insgesamt 4656 Fonds.
Gold profitiert von niedrigen Zinsen
Unter den Top-10-Fonds im Mai finden sich gleich sechs Produkte mit Anlageschwerpunkt Gold-Aktien: Platz eins erreichte der Swissca Gold (+7,2 Prozent), vor dem AIG Equity Fund Gold (+7,1 Prozent) und dem Capital Invest Gold Stock (+6,8 Prozent). Fondsmanager Alfred Grusch hat mit seiner Meinung vom Vormonat Recht behalten: „Ich rechne mit einer baldigen Gegenbewegung und bleibe dabei: Meine Meinung zum Goldpreis ist positiv“, so der Experte Anfang Mai gegenüber e-fundresearch. „Da die Inflation schneller steigt als die Zinsen sollten die Realzinsen weiterhin sehr tief bleiben bzw. je nach Laufzeit sogar negativ werden. Dadurch dürften die physischen Gold-Käufe von Emerging Market Ländern wie China oder Indien anhalten“, skizziert Grusch die weitere Entwicklung. Gold werde deswegen mit jedem Tag interessanter.
Weitere Top-Goldfonds im Mai: Sogelux Equities Gold Mines (Platz vier, +6,2 Prozent) vor LODH Invest - World Gold Experience (+6,1 Prozent) und dem Credit Suisse Equity (Lux) Global Gold mit +5,7 Prozent. Nicht vergessen sollte man dabei aber den großen Blick: Denn seit Jahresbeginn liegen die genannten Fonds noch zwischen 14 und 17 Prozent im Minus.
Technologie & Internet wieder top
Auf Platz sieben findet sich dann der erste Nicht-Gold-Fonds, der Alger US Technology mit +5,4 Prozent. Danach folgt der seit Ende 2003 von JP Scandalios gemangte Franklin Technology Fund mit +5,3 Prozent. Dahinter reiht sich Tomas Hilfing mit seinem Credit Suisse Equity (Lux) Global Internet mit +5,2 Prozent auf Platz neun ein: „ Der Sektor ist allgemein sehr gut gelaufen und unsere Wetten in Symantec und Adobe sind aufgegangen“, erklärt er die gute Performance. In den nächsten Monaten rechnet Hilfing weiterhin mit einer guten Entwicklung: „Ich bin vorsichtig optimistisch, denn die Ängste rund um den Ölpreis, US-Zinserhöhungen und Irak sind schon großteils in den Kursen eingepreist“, so der Experte. Aktuell setzt Hilfing auf steigende Kurse bei Macromedia und einigen asiatischen Web-Portalen, schwächere Kurse erwartet er dagegen bei Interactive Corp.
Die größten Verlierer kamen aus Indien
Die größten Verluste mussten im Mai Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Indien verkraften. Nach dem überraschenden Wahlausgang verloren die Fonds im abgelaufenen Kalendermonat stark. Getroffen hat es dabei nahezu alle Produkte: Am meisten verlor der JF India von Edward Pulling mit 17,7 Prozent, gefolgt vom DWS India (-17,5 Prozent), Pictet Indian Equities (-16,8 Prozent) und dem ACM India Liberalisation mit -16,6 Prozent. Etwas weniger verlor Sanjiv Duggal mit seinem Flagschiff HSBC GIF Indian Equity (-15,5 Prozent) bzw. der INVESCO GT India mit immerhin noch -13,4 Prozent. Duggal etwa sieht die aktuellen Kursniveaus positiv: „Die Cash Quote von über zehn Prozent wurde in den letzten Wochen aufgebaut, um das jetziges Niveau zum weiteren Einstieg zu nutzen“, berichtete er kurz nach den Wahlen (siehe „Indien-Fonds: Turbulenzen nach den Wahlen“ vom 18.5.2004).
Weit hinten aber auch die zuletzt so erfolgreichen japanischen Small-Cap-Fonds, wie etwa der INVESCO GT Nippon Enterprise von Osamu Tokuno mit -12,3 Prozent oder der UBS (Lux) Equity Fund – Small & Mid Caps Japan mit -11,1 Prozent.
Performancedaten per 31.5.2004 in Euro
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